smoove
Telefon +41 (71) 534 16 96 Telefon JETZT ANFRAGEN
29. Mrz 2019

Wer fastet, profitiert

Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag, kurz vor Ostern. Als Zeichen der Buße und Besinnung sollen die Menschen in dieser Zeit auf Dinge verzichten, die ihnen angenehm und lieb sind. In Deutschland waren das laut einer Umfrage am häufigsten Alkohol, gefolgt von Süßigkeiten und Fleisch. Der freiwillige Verzicht auf Nahrung wird immer beliebter. Heilfasten in Kliniken oder in dafür ausgerichteten Hotels boomt und wem es um eine bessere Ernährung im Alltag geht, dann steht Intervall-Fasten ganz oben, da es sich dauerhaft in jeden Tagesablauf integrieren lässt. Doch wie bei herkömmlichen Diäten auch, braucht es für das Fasten Selbstüberwindung, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen. Lohnt sich der ganze Aufwand überhaupt?

Nach dem Fasten gelingt eine Ernährungsumstellung besser

Der Verzicht auf Nahrung ist in vielen Kulturen eine alte Tradition. Die Forschung belegt heute, dass Fasten eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel ausüben kann und vielen Alterskrankheiten vorbeugt. Neben dem erfreulichen gesundheitlichen Aspekt lernt der Mensch wieder, auf seinen Körper zu hören, zu spüren, wie sich Hunger anfühlt. Nebenbei purzeln die Pfunde, was bei vielen Menschen stimmungsaufhellend wirkt. Wer fastet, sieht und fühlt, dass er selbst etwas verändern kann. Danach gelingt auch eine langfristige Ernährungsumstellung besser. Forscher glauben, dass der Wechsel zwischen Sättigung und Hunger wie beim Intervallfasten, unserer natürlichen Lebensweise näher kommt, als das ständige Essen und Snacken.

Fasten – aber richtig

Wer mit einer Fastenkur Erfolg haben will, sollte sie auch gut planen. Am besten eignet sich eine Phase, in der man nicht übermäßig beansprucht wird. Ideal wäre es, sich dafür Urlaub zu nehmen, denn der Körper braucht für das Fasten etwas Ruhe. Dabei ist es ganz unterschiedlich, wie der Einzelne auf den Nahrungsverzicht reagiert. Da gibt es solche, die sehen blendend aus und sind ausserordentlich vital. Andere wiederum wirken eher kränklich und suchen die Stille. Wichtig ist es, vor der Kur seine Ernährung langsam umzustellen, auf Alkohol, Nikotin und koffeinhaltige Getränke schon einige Tage vorher zu verzichten.  Eine entschlackende Fastenkur aktiviert die Selbstheilungskräfte und hält den Körper gesund. Für erwachsene, gesunde Menschen ist in der Regel eine Woche des Verzichts kein Problem.

Nahrungsverzicht ist ein Jungbrunnen für die Zellen

Wer eine Zeit lang auf feste Nahrung verzichtet und dem Körper Nährstoffe nur durch Säfte oder Brühe zuführt, fördert die Verdauung und hilft, Giftstoffe auszuschwemmen. In den Zellen entsteht eine Art Recyclingprozess: Abfallprodukte werden beseitigt und die Zelle ernährt sich davon. Fasten aktiviert die Selbstheilungskräfte, Entzündungen und Schwellungen gehen zurück und die Blutwerte werden besser. Gewichtsverlust, ein gestärktes Immunsystem, eine Sensibilisierung des Geschmacks- und Geruchssinns sowie eine straffere Haut, zählen zu den herausragendsten Ergebnissen, die man mit einer  Fastenkur erreichen kann.

Am schlimmsten ist das „Snacken“

Wer immer wieder zwischendurch nascht, tut seinem Körper nichts Gutes, da der Stoffwechsel nicht mehr zur Ruhe kommt. Die Empfehlung, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu essen, hat sich nicht bewährt. Auch das alte „Friss-die-Hälfte-Konzept“ macht wenig Sinn, da ständig ein leichtes Hungergefühl bleibt. Besser ist es, sich während der Hauptmahlzeiten satt zu essen und auf Süßigkeiten und Chips als „kleine Mahlzeit“ zwischendurch zu verzichten. Die reichlichste Mahlzeit sollte man zwischen 10 und 13 Uhr zu sich nehmen, da unsere Stoffwechselvorgänge tagsüber am besten funktionieren.

Intervall-Fasten heisst essen zu bestimmten Zeiten

Beim Intervall-Fasten handelt es sich nicht um eine klassische Fastenkur. Statt mehrere Tage oder gar Wochen auf Nahrung zu verzichten, wird sie in einem alternierenden Rhythmus aufgenommen. Es gibt verschiedene Varianten des Intervall-Fastens. Und dafür braucht es weder eine Kurklinik noch ein Hotel. Am häufigsten wird die 5:2 und die 8:16-Methode praktiziert. Bei der 5:2-Variante isst man an fünf Tagen in der Woche normal und geht seinen bisherigen Essgewohnheiten nach. Wir empfehlen, darauf zu achten, nur gesunde, möglichst nicht verarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen und nicht über den ganzen Tag verteilt zu snacken.  In der Periode des Verzichts sind nur ungesüßte Getränke und Wasser erlaubt. Wählen Sie am besten zwei Tage, die nicht aufeinanderfolgen. Dienstag und Freitag zum Beispiel würden sich optimal dafür eignen.

Bei der 8:16-Methode beschränkt man das Essen auf acht Stunden am Tag. Danach wird 16 Stunden lang gefastet. Die Zeit ist frei wählbar. Bewährt hat sich vor allem die Zeit zwischen 18 und 10 Uhr. In diesem Zeitraum fühlen sich die Menschen am wenigsten durch das Fasten  belastet. Das Intervall-Fasten gibt dem Körper die Möglichkeit, sich in Ruhe um die nötigen Abbauprozesse und Zellerneuerungen zu kümmern, optimiert die natürliche Fettverbrennung und macht auf Dauer schlanker, fitter und glücklicher, ganz ohne JoJo-Effekt. Das langfristige Ziel dabei ist, sich gesund und ausgewogen zu ernähren und sein erreichtes Wunschgewicht zu halten.

Was ist der Unterschied zu einer Diät?

Bei einer Diät geht es ausschließlich um die Gewichtsabnahme und den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel. Nachteile: Mangelernährung, Heisshungerattacken, Abbau von Muskelmasse und der bekannte JoJo-Effekt.

Das Fasten ist in allen Weltreligionen fest verankert. In buddhistischen Klöstern wurde das Intervall-Fasten schon praktiziert, lange bevor der Begriff erfunden wurde. Es ist eine Zeit der Einkehr, Umkehr und Besinnung. Der Verzicht soll neue Kräfte freisetzen. Beim klassischen Heilfasten stehen die Entgiftung und Regeneration im Vordergrund. Dabei stellt der Körper schnell auf die Fettverbrennung um. Die Kohlehydratspeicher leeren sich und Energie wird aus den Fettreserven gewonnen. Blutdruck-, Zucker- und Blutfettwerte regulieren sich positiv.

Bei einer Diät geht es ausschließlich um die Gewichtsabnahme und den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel. Nachteile: Mangelernährung, Heisshungerattacken, Abbau von Muskelmasse und der bekannte JoJo-Effekt.

Wer sich zu einer Fastenzeit aufrafft und auch durchhält, wird reichlich belohnt. Nach zwei bis drei Tagen des Darbens stellt sich neben den gesundheitlichen Vorteilen eine Stimmungsaufhellung ein. Bei einigen bricht eine regelrechte Fasteneuphorie aus. Es gibt Menschen, die sich dabei deutlich ausgeglichener und stabiler fühlen. Der konsequente Verzicht für eine bestimmte Zeit beflügelt demnach nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Wir finden, einen Versuch ist es allemal wert.

Ihre Petra Geisser