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Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl
Gerade in der Adventszeit haben wir oft die Qual der Wahl, denn die süßen Verlockungen lauern an jeder Ecke. Richtig glücklich würde uns dann vielleicht das Plätzchen mit Nougatfüllung machen, noch besser wären zwei oder drei, aber auch der Schoko-Lebkuchen hebt die Stimmung und ist im Handumdrehen verdrückt. Wer denkt in diesen Momenten schon an eine gesunde Nussmischung, getrocknete Früchte oder ein Vollkornbrot mit Quark? Doch das, was wir essen, ist mit entscheidend für unsere Gesundheit und ob wir uns in unserem Körper wohlfühlen. Bei vielen Menschen entgleist der Stoffwechsel durch das tägliche Überangebot an Leckereien, denn wer bereits übergewichtig ist, hat mindestens ein hohes Risiko für ernährungsbedingte Erkrankungen. Wie der Zucker- und Fettstoffwechsel eines Menschen auf Essen reagiert, ist nicht nur individuell, sondern hängt nach neuesten Studien nur zum Teil von der Zusammensetzung ab. Entscheidend sind eine Vielzahl weiterer Faktoren und ganz besonders das Mikrobiom und unsere Bakterien im Darm. Das Mikrobiom ist eng und untrennbar mit unserem Stoffwechsel verbunden und hilft dabei, den Nahrungsbrei abzubauen. Die Migroorganismen in unserem Inneren sind wahre Superhelden und haben einen deutlich stärkeren Einfluss auf unsere Gesundheit, als die von unseren Eltern geerbten Gene. Unsere Darmbakterien nehmen somit eine Schlüsselrolle für unsere körperliche und mentale Gesundheit ein und übernehmen zahlreiche Funktionen, zum Beispiel diese hier:
- Unterstützung der Verdauung und der Nährstoffaufnahme.
- Sie bilden eine Barriere gegen schädliche Bakterien, Viren und gefährliche Parasiten.
- Darmbakterien tragen zur Infektabwehr bei und neutralisieren viele Gifte aus der Nahrung.
- Sie haben einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem. Sie unterstützen und steuern die Immunzellen und beugen Autoimmunreaktionen vor, bei denen der Körper das eigene Gewebe angreift.
- Durch ihren Einfluss auf das endokrine Hormonsystem bewältigen wir Stress besser.
- Förderung eines erholsamen Nachtschlafs.
- Regulierende Wirkung auf Entzündungen im Körper.
Ein gesunder Darm beeinflusst nicht nur das Risiko für psychische Erkrankungen, sondern auch für Autoimmunkrankheiten, Lebensmittelallergien und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Fettleibigkeit. Wir sollten ihn deshalb gut behandeln.
Einige der für uns wichtigen Bakterien im Darm sind mehr oder weniger immer vorhanden. Andere siedeln sich nicht dauerhaft an und werden im Rahmen der Darmtätigkeit ausgeschieden oder sterben ab. So lange sie vorhanden sind, übernehmen Sie verschiedene wichtige Aufgaben und sind für die dauerhaft angesiedelten Bakterien unverzichtbar – und damit auch für uns.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand der russische Wissenschaftler Ilja Iljitsch Metschnikow heraus, wie Lactobacillus-Bakterien die Gesundheit fördern. Metschnikow gilt als Begründer der Immunologie und könnte auch als Begründer der Probiotikabewegung bezeichnet werden. Er stellte auch als Erster die Theorie auf, dass Milchsäurebakterien für die menschliche Gesundheit förderlich seien. Er war der Meinung, die Alterung der Menschen ginge auf giftige Bakterien im Darm zurück und Milchsäure könne das Leben verlängern. Inzwischen hat die Wissenschaft Metschnikows Ideen bestätigt. Der japanische Mikrobiologe Minoru Shirotu machte sich auf die Suche nach einem kausalen Zusammenhang zwischen Bakterien und einer gesunden Verdauung. Auf seinen Studien beruht bis heute die Vermarktung von Kefir und anderen gesäuerten Milchprodukten auf der ganzen Welt.
Es gibt viele Lebensmittel, die ihren Darm erfreuen, verwöhnen Sie ihn am besten regelmäßig damit:
- Joghurt mit lebenden Kulturen. Achtung: viele der Sorten im Kühlregal sind mit Zucker, künstlichen Süßungsmitteln oder Geschmackszusätzen angereichert. Bitte lesen Sie die Liste der Inhaltsstoffe. Wer keine Milchprodukte verträgt, kann seine Ernährung auch über Kokosjoghurt mit Enzymen und Probiotika anreichern.
- Ein gegorenes Milchprodukt, das Joghurt sehr ähnlich ist, ist Kefir. Bei Laktoseintoleranz schmeckt und hilft Kokosmilchkefir ebenso gut.
- Kombucha-Tee. Kombucha ist ein speziell fermentierter Schwarztee, der seit Jahrhunderten getrunken wird. Er ist kohlensäurehaltig, wird oft kalt serviert, soll eine anregende Wirkung haben und beim Abnehmen helfen.
- Kimchi enthält nicht nur gesunde Bakterien, sondern auch Kalzium, Eisen, Betakarotin und die Vitamine A, C, B1 und B2. Kimchi ist eines der besten probiotischen Lebensmittel überhaupt, sofern einen die Schärfe nicht stört.
- Saure Gurken sind nicht nur bei Schwangeren sehr beliebt, sie gehören zu den beliebtesten, natürlichen Probiotika.
- Auch sauer eingelegte Früchte und Gemüse sorgen im Darm für gute Stimmung. Dabei gilt es zu beachten, dass nur nicht pasteurisierte Lebensmittel, die in Salz- oder Pökellake eingelegt sind (nicht in Essig), probiotisch wirken.
Prüfen Sie beim Einkaufen genau, für welche Lebensmittel Sie sich entscheiden. Achten Sie auf Zuckerzusätze, chemische Konservierungsmittel und Farbstoffe. Hier lohnt es sich, genauer hin zu schauen. Denn eine zuckerreiche, faserarme Ernährung fördert nicht nur die Vermehrung von unerwünschten Bakterien im Darm, sondern erhöht auch die Gefahr der Darmdurchlässigkeit, Fehlsteuerungen des Immunsystems und eine allgemeine Entzündungsbereitschaft im Körper. Der vielleicht wichtigste Aspekt des Darms, ist sein inneres ökologisches System und die vielen Mikroorganismen darin. Oder um es mit den Worten von Hippokrates zu sagen: «Jede Krankheit beginnt im Darm.»
Kommen Sie gesund durch die Adventszeit, verwöhnen Sie sich, aber hören Sie immer wieder auf Ihr Bauchgefühl!
Alles Liebe, Ihr SMOOVE-Experten-Team